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Für Gravel, Trail und Travel: Neue Schöffel-Fahrradbekleidung

Seit Februar gibt es die neue Schöffel-Fahrradbekleidung im Handel. Der Hersteller von hochwertigen Ski- und Outdoor-Kollektionen aus dem bayerischen Schwabmünchen startet mit einer Gravel-, einer Travel- und einer Trail-Bekleidungslinie in die Radwelt. Wir haben einige Teile der neuen Kollektion ausprobiert.

Gravel, Travel und Trail – für jeden ist was dabei

Für Schöffel ist Fahrradbekleidung Neuland. Bisher gab es Linien für den Skisport und allgemein den Outdoor-, dabei vor allem den Wanderbereich. „Die neue Bike-Kollektion ist ein besonderer Schritt in der Entwicklung von Schöffel. Denn mit unserer hochspezialisierten Bekleidung für Radfahrer tragen wir nicht nur dem verstärkten Trend zu Outdoor-Aktivitäten Rechnung, sondern stellen ein komplett neues Segment neben unseren bestehenden Kollektionen auf“, sagt Peter Sontheimer, Leiter der Produktentwicklung.

Bei der Entwicklung der neuen Schöffel-Fahrradbekleidung standen vor allem Material, Passform und Funktionalität im Mittelpunkt. Drei Jahre lang hat Schöffel getüftelt. Nun sind insgesamt 83 Teilen für Damen und Herren verfügbar. Die neue Bike-Kollektion richtet sich gleichermaßen an leistungsorientierte Fahrer*innen wie Hobby-Radler*innen und Alltagsfahrer*innen. Schöffel verspricht hochwertige Materialien und eine hervorragende Verarbeitung. Das wollten wir natürlich testen.

Windschnittig und bequem – die Gravel-Kollektion von Schöffel

Gravelmania war natürlich vor allem auf die Gravel-Kollektion gespannt, denn mit einer eigenen Reihe für Gravelbiker gehört Schöffel wiederum zu einem der ersten Bekleidungshersteller auf dem Markt. Als Zielgruppe für seine Gravel-Kollektion nennt Schöffel „sportive Radfahrer, die sich vor allem auf Wald- und Feldwegen zuhause fühlen“.

Beim Graveln stehen vor allem zwei Aspekte im Fokus: Es kann überall, schnell und agil gefahren werden, und mit leichtem Gepäck ist auch eine Reise mit Übernachtungen möglich. Entsprechend hat Schöffel die Produkte ausgelegt: Die Schnittführung der Gravelbike-Kollektion ist körperbetont, aber nicht hauteng wie klassische Rennradbekleidung. Das ist ein guter Kompromiss aus Windschnittigkeit, Bewegungsfreiheit und legerem Look. Das Material ist strapazierfähig, und durchdachte Details bieten zusätzlichen Stauraum für längere Touren.

Gravelmania hat aus der Gravel-Kollektion die Shorts Meleto in Kombination mit der Skin Pants 8h sowie die wind- und wasserdichte Jacke Bianche einem Praxistest unterzogen, außerdem aus der Travel-Kollektion das Shirt Auvergne.

Guter Sitz und flexibler Einsatzbereich – die Hosen-Kombi

Die Skin Pants 8h ist eine leichte Unterziehhose aus Mesh-Stoff. Obwohl sie aus einem extrem weichen, anschmiegsamen und dehnfähigem Material besteht, sitzt sie hervorragend. Am Beinabschluss sorgen dafür Silikonpunkte. Die löchrige Struktur des Mesh garantiert Atmungsaktivität, die Schöffel auch für das Sitzpolster verspricht. Dieses besteht bei der 8h-Variante der Hose (es gibt sie auch als 2h und 4h) aus drei Schichten perforiertem Schaumstoff und ist 3D-thermogeformt. Im Test hat sich das Sitzpolster als extrem bequem erwiesen, ohne dick aufzutragen und damit ohne jegliches „Windel-Feeling“.

Über der Skin Pants trägt der geneigte Schöffel-Gravelbiker die Shorts Meleto. Die ist eine Mischung aus eng geschnittener Bikebib und MTB-Shorts. Weil Schöffel auf unnötigen Schnickschnack verzichtet hat, ist sie federleicht, sitzt klasse und ist dank Stretch-Material absolut bequem. Am Bund kann sie mit einem Gummizug eng gezogen werden und am Oberschenkel bietet eine Reißverschlusstasche Stauraum für kleine Wertsachen. Mit einer normalen Unterhose statt der Radunterziehose mit Sitzpolster getragen, ist die Meleto auch nach der Tour eine bequeme und schicke Option.

Praktisches Shirt mit durchdachten Gimmicks

Genau das hat uns auch beim Shirt Auvergne angesprochen: Es macht nicht nur als Trikot auf dem Rad, sondern auch im sportiven Alltag eine gute Figur. Und da es dank S.Café-Fasern weniger müffelt als herkömmliche Polyester-Shirts, spricht wirklich nichts dagegen, das Auvergne auch nach dem Radtag noch zu tragen.

Die S.Café-Faser wird zu einem wesentlichen Teil aus Kaffeesatz hergestellt. Aus diesem wird zunächst Kaffeeöl gewonnen, welches dann mit Polyester-Granulat vermischt und zu Garn versponnen wird. S.Café-Fasern sollen laut Hersteller mit einer optimierten Geruchneutralisierung und einer natürlichen antibakteriellen Wirkung punkten – funktionell und nachhaltig also.

Klingt nach Merino? In der Tat hat uns auch die Haptik des Auvergne an Shirts mit Merinowolle erinnert. Es ist geradezu kuschelig-weich und auch als unterste Schicht direkt auf der Haut angenehme zu tragen. Es transportiert den Schweiß gut von der Haut weg und trocknet schnell. In die schräg angebrachten Rückentaschen kann man auch ohne hypermobile Schulter einfach greifen, verlustsicher ist dadurch aber nur die rechte mit Reißverschluss. Nettes und durchaus praktisches Gimmick: ein innen eingenähtes Brillenputztuch.

Pertex statt Gore-Tex – eine federleichte Jacke

Komplett überzeugt hat uns auch die leichte, atmungsaktive sowie wind- und wasserdichte Jacke Bianche. Dank körpernahem Schnitt flattert hier auch bei hohen Geschwindigkeiten nichts, so dass dem Fahrspaß keine Grenzen gesetzt sind. Gleichzeitig ist die Jacke aber nicht so eng geschnitten, dass man sich schon bei leichtem Bauchansatz wie eine Presswurst vorkäme. Zu Gunsten des Gewichts von unter 200 Gramm und des kleinen Packmaßes setzt Schöffel auch bei der Bianche nur auf das Nötigste: eine kleine Reißverschlusstasche an der Brust (die gleichzeitig als Tasche für die Jacke selbst verwendet werden kann) und ein paar Reflektorelemente – das war’s. Uns gefällt’s, denn so lässt sich die Jacke problemlos in der Trikottasche verstauen.

Statt aus dem weit verbreiteten Gore-Tex besteht die Bianche aus Pertex – laut Schöffel ein „absolut perfektes Außenmaterial“. Das 2,5-lagige Pertex Shield der Bianche bietet eine Wassersäule von 10.000 mm, ist winddicht und atmungsaktiv – und dabei deutlich leichter als Gore-Tex. Letzteres ist – zusammen mit der Tatsache, dass es flexibler und damit bequemer ist – der größte Vorteil von Pertex gegenüber Gore-Tex.

Für Pertex wird ein Oberstoff mit einer neuartigen Membran kombiniert, die aus vielen Nanofasern besteht, die so übereinandergelegt werden, dass ein Netz entsteht. Die Hohlräume zwischen den Fasern sind groß genug, um den Wasserdampf hervorragend abtransportieren zu können und klein genug, damit Regentropfen von außen nicht nach innen dringen können.

Travel und Trail: aktiv bei jeder Witterung

Die neue Schöffel-Fahrradbekleidung wird ergänzt durch eine Travel- und eine Trail-Linie. Die Travel-Produkte richten sich an sportliche Tourenfahrer und Radreisende und ist damit das Bindeglied zu den Outdoor-Produkten von Schöffel. Die Trail-Kollektion ist speziell ausgerichtet auf Fahrten in den Bergen und im extremeren Gelände. Der Schnitt erlaubt das Tragen von Protektoren und das Material ist robuster, dafür auch schwerer.

Und das kostet’s (UVP):

Skin Pants 8h (Lady oder Man): 69.95 €
Shorts Meleto (Man): 89.95 €
Shirt Auvergne (Lady oder Man): 69,95 €
2.5L Jacket Bianche (Lady oder Man): 229,95 €

Für den Praxistest hat Schöffel uns die oben genannten Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt.